Über ein ganzes Jahr dauert die Pandemie nun schon an und wir können sicher sagen, VIELES hat sich verändert; Zoom Meetings und Home Office sind die neue Norm, Kinder auf der ganzen Welt haben erlebt, was Homeschooling bedeutet, und vielleicht haben sich deine Klamotten von lässig zum konstanten Schlabberlook entwickelt? Unsere auch! Aber eine Sache, die sich definitiv für viele Menschen verändert hat, ist ihre Periode!
Wenn dir seit dem Beginn der Pandemie Veränderungen an deinem Zyklus aufgefallen sind, bist du damit nicht alleine. Wir haben einige Mitglieder unserer Facebookgruppe gefragt, wie sich ihre Periode verändert hat.
PMS
Die meisten Menschen, die schon länger ihre Periode bekommen, wissen, was sie in der Woche vorher erwartet; Stimmungsschwankungen, Müdigkeit… du weißt schon. Aber COVID hat eventuell auch dein altbekanntes PMS durcheinandergebracht.
Ellie sagt: „Meine Periodenschmerzen an Tag 1 und 2 sind stärker geworden und die PMS-Symptome (schlechte Laune, Müdigkeit, emotionale Verstimmungen) merke ich in jedem Fall mehr als vor der Pandemie.“
Wenn du gerade in der prämenstruellen Phase bist, ist es völlig normal, emotional zu sein (vor allem im Moment). Während die Welt, wie wir sie kennen, sich mit der Unsicherheit einer weltweiten Pandemie auseinandersetzen muss, ist es eigentlich nicht überraschend, dass unsere Emotionen uns etwas härter treffen als sonst.
Beth sagt: „Meine Hormonschwankungen vor und während meiner Periode scheinen viel extremer zu sein als bisher – mir fällt es generell schwerer, mit meinem Alltag zurechtzukommen. Ich habe mich entschieden, mir mein Hormonstäbchen entfernen zu lassen, um meinem Körper eine Pause zu gönnen und meine Stimmungen und Emotionen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mehr Zeit alleine verbringe und mir meine Stimmungen so stärker auffallen. Aber ich habe definitiv das Gefühl, die Pandemie macht alles 10x schwerer und während meiner Periode ist es dann gefühlt 50x so schwer!“
Stärkere Krämpfe
Wenn du dich zu sehr auf deine Periodenschmerzen konzentrierst, spannt sich dein Körper an und deine Krämpfe können schlimmer werden. Meistens hilft es, sich mit… na ja, irgendwas abzulenken. Aber während der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen gibt es einfach nicht so viele Möglichkeiten, sich abzulenken.
Auch sanfte Sportarten haben sich als hilfreich erwiesen, Menstruationsschmerzen zu erleichtern – aber dadurch, dass Fitnessstudios geschlossen sind und lebhafte Parks und Grünflächen gemieden werden, haben viele Menschen nicht so viel Bewegung wie vor der Pandemie. Ein weiterer Grund, warum Regelschmerzen und Krämpfe für einige Menschen schlimmer geworden sind.
Bethan sagt: „Meine Periode ist schmerzhafter, weil ich nicht viel unternehme und sie so einfach bewusster wahrnehme. Meine Endometriose ist auch schlimmer geworden, so schlimm sogar, dass ich in die Notaufnahme musste, weil ich vor Schmerzen nicht mehr gehen konnte. Ich glaube, das liegt an dem ganzen Stress.“
Wenn deine Periodenschmerzen so stark sind, dass sie dich davon abhalten, alltägliche Dinge zu tun, solltest du auf jeden Fall mit einer Ärztin oder einem Arzt sprechen.
(Un)regelmäßigere Perioden
Das letzte Jahr war stressig, um es mal vorsichtig auszudrücken. Und Stress spielt eine große Rolle, wenn es um die Regelmäßigkeit unserer Periode geht. Tatsächlich kann extremer Stress der Grund dafür sein, auch einmal einen Zyklus lang gar keine Periode zu bekommen! Wenn du dich gerade noch von einer COVID Erkrankung erholst, kann auch dies zu länger andauernden Unregelmäßigkeiten führen, selbst wenn du keine der anderen Symptome mehr hast.
Natalie sagt: „Als ich den schlimmsten Teil meiner COVID Erkrankung überstanden hatte, war meine Periode fast eine Woche zu spät. Und die Nächste kam dafür dann viel zu früh. Bei vielen meiner Freund:innen war es ähnlich. Vielleicht ist es der mentale und körperliche Stress, der dazu führt?“
Auf der anderen Seite haben manche Menschen es genau andersherum erlebt, ihr Zyklus wurde kürzer und regelmäßiger. Aber eigentlich ist auch das nicht verwunderlich, denn einige von uns haben die Pandemie dafür genutzt, bewusster und aktiver zu leben. Sie treiben regelmäßiger Sport, essen besser und schlafen mehr… all die Dinge, die dein Körper für einen regelmäßigen Zyklus braucht.
Gabby sagt: „Ich esse seit Beginn der Pandemie regelmäßiger und experimentiere viel mit neuen, gesunden Rezepten. Das hat meinem Körper gutgetan, meine Periode ist stärker und regelmäßiger. Und ich benutze jetzt sogar eine Perioden-App, um meinen Zyklus zu tracken!“
Maddy sagt: „Mein Zyklus ist viel regelmäßiger und ungefähr 10 Tage kürzer, seitdem ich von zu Hause aus arbeite, dafür aber leider auch schmerzhafter 🤷“
Stärkere / schwächere Perioden
Ähnlich wie die Regelmäßigkeit, kann Stress auch die Stärke deiner Periode beeinflussen – meistens macht dieser sie leichter. Falls du während der Pandemie deutlich mehr Sport getrieben hast als sonst, kann auch dies deinen Flow beeinflussen.
Leonie sagt: „Meine Krämpfe sind an Tag 1 und 2 schlimmer geworden, aber dafür ist meine Periode jetzt kürzer. Nach relativ starken Blutungen an den ersten 2 zwei Tagen muss ich meinen Cup danach nur einmal am Tag wechseln (und dann ist er meistens auch nicht voll).“
Sophie sagt: „Während des Lockdowns sind Müdigkeit, Krämpfe und Kopfschmerzen schlimmer geworden, aber meine Periode an sich ist sehr ähnlich, wenn nicht sogar etwas schwächer.“
Mentale / emotionale Veränderungen
Es ist nicht überraschend, dass Depressionen während des Lockdowns für viele Menschen schlimmer geworden sind und sich manchmal während der Periode oder dem PMS noch weiter verstärken. Über mentale Gesundheit wird immer noch viel zu wenig gesprochen, vor allem in Verbindung mit unserem Zyklus.
Positive Veränderungen
Der Lockdown hat aber nicht nur negative Nebenwirkungen auf unsere Periode mit sich gebracht. Zum Glück gibt es auch einige positive Erfahrungen.
Leonie sagt: „Für mich ist es super, an den schwierigen Tagen von zu Hause aus zu arbeiten. Ich kann meine Schmerzen besser managen als auf dem Bürostuhl und kriege so mehr geschafft.“
Luna sagt: „Ich habe mich viel wohler gefühlt während meiner Periode, weil es keinen Druck gab, das Haus zu verlassen oder meinen Schlafanzug auszuziehen.“
Livvy sagt: „Home Office ist wirklich ein Segen am ersten Tag meiner Periode. Das werde ich vermissen (vielleicht werde ich versuchen, es auch zukünftig irgendwie beizubehalten).“
Hast du irgendwelche dieser Veränderungen an deinem Zyklus bemerkt? Oder vielleicht etwas, das wir hier nicht aufgeführt haben? Lass uns in den Kommentaren wissen, wie die Pandemie deine Periode beeinflusst hat!