Die vier Menstruationsphasen erklärt

Die Phasen des menstruellen Zyklus bereiten den Körper entweder auf die Periode oder auf eine Schwangerschaft vor. Es ist ein natürlicher Rhythmus, den viele Menschen mit Gebärmutter und Vagina den Großteil ihres Lebens erfahren. Er beginnt während der Pubertät mit der „Menarche“, der ersten Periode, und wiederholt sich zyklisch bis zu den Wechseljahren, nach welchen die Perioden aufhören. Der Menstruationszyklus dauert in der Regel 28 Tage, kann sich aber von Person zu Person unterscheiden und sich auch während des Lebens ändern.

Während des Zyklus durchlebt dein Körper Hormonschwankungen und Veränderungen, die dein Körpergefühl und deine Stimmung beeinflussen können. Der Menstruationszyklus hat vier ausgeprägte Phasen: Die Menstruationsphase, Follikelphase, Ovulationsphase und die Lutealphase – und hier kannst du herausfinden, was diese genau bedeuten.

Menstruation

Die erste Phase des Zyklus kennst du wahrscheinlich am besten, denn es ist sehr schwer, ihre Anzeichen zu ignorieren – du blutest aus deiner Vagina. Während der Menstruationsphase wird die Gebärmutterschleimhaut, die sich aufgebaut hat, als Periode ausgeschieden. Periodenblut ist eine Mischung aus dieser Schleimhaut, Schleim und etwas Blut.

Tage ≈ 1-7

Hormone

Progesteron und Östrogen sind auf dem Tiefpunkt.

Wie du dich möglicherweise fühlst

Prämenstruelle Symptome (PMS) werden schwächer oder verschwinden; es ist normal sich müde zu fühlen und Krämpfe zu haben. Während dieser Zeit bemerkst du möglicherweise auch eine höhere Körpertemperatur und sehr sensible Haut.

Follikelphase

Die zweite Phase des Menstruationszyklus ist die Follikelphase, welche am ersten Tag der Periode beginnt und ca 2 Wochen dauert. Sie wird die Follikelphase genannt, da sich auf der Oberfläche des Eierstocks Follikel bilden. Dies sind kleine Säckchen, welche unreife Eizellen beinhalten. Irgendwann wird ein Follikel dominant und entlässt eine reife Eizelle. Nach einer Woche in der Follikelphase entwickelt die Gebärmutter eine dickere Schleimhaut als Vorbereitung auf eine mögliche Schwangerschaft.

Tage ≈ 1-14

Hormone

Östrogen und FSH (follikelstimulierendes Hormon) steigen an.

Wie du dich möglicherweise fühlst

Während der Follikelphase ist deine Haut rein und du bleibst vom nervigen PMS und seinen Auswirkungen verschont.

Ovulation

Phase drei des Menstruationszyklus ist die Ovulationsphase. In dieser Phase verlässt eine reife Eizelle den dominanten Follikel und wandert den Eileiter entlang Richtung Gebärmutter – dies nennt sich auch Eisprung. In dieser Zeit bist du am fruchtbarsten, dies ist gut zu wissen solltest du versuchen schwanger zu werden (oder eben auch nicht).

Tag ≈ 14

Hormone

Dein Östrogenlevel ist auf dem Höhepunkt. Gonadotrophin freisetzende Hormone (GnRH) werden freigesetzt, was wiederum weiterer Hormone mit sich bringt: das luteinisierende Hormon (LH) und das follikelstimulierende Hormon (FSH) werden freigesetzt. Zudem bringt der Anstieg an LH auch einen Anstieg an Testosteron mit sich.

Wie du dich möglicherweise fühlst

In dieser Phase fühlst du dich normalerweise richtig gut und einfach du selbst. Dein Selbstvertrauen ist hoch, du hast mehr Energie und oft auch mehr Lust auf Sex.

Lutealphase

Die letzte Phase des Menstruationszyklus ist die Lutealphase. Der Follikel, aus welchem die Eizelle herangereift ist, verbleibt auf der Oberfläche des Eierstocks und bildet den Gelbkörper. Dieser gibt ein Hormon ab (Gelbkörperhormon) und löst sich letztendlich auf, wenn eine Eizelle nicht befruchtet wird. Wenn diese doch befruchtet wird, bieten die Hormone eine gute Basis für eine Schwangerschaft.

Tage ≈ 14- 28

Hormone

Progesteron und Östrogen steigen dank des Gelbkörpers an. Wenn aber ungefähr in der Mitte der Lutealphase die Eizelle nicht befruchtet wird, dann fallen beide Hormone stark ab und lösen die Menstruation aus.

Wie du dich möglicherweise fühlst

In dieser Phase ist das PMS meist am stärksten, also bereite dich schon einmal auf Stimmungsschwankungen und einen Blähbauch vor! Eventuell hast du auch andere Symptome wie schmerzende Brüste oder fettige Haut. PMS kann aber sehr unterschiedlich ausgeprägt sein, manche von uns leiden unter sehr starken Symptome, andere bemerken gar nichts.

Woher weißt du, in welcher Phase deines Zyklus du gerade bist?

Wenn du wissen möchtest, in welcher Phase deines Menstruationszyklus du gerade bist, kann dir eine Zyklus-App dabei helfen, die verschiedenen Phasen zu erkennen. Manchmal kann es auch hilfreich sein, deinen Alltag nach den Höhe- und Tiefpunkten deines Zyklus zu planen. Deine Stimmung, Ausfluss und deine Körpertemperatur zu beobachten kann dabei helfen, herauszufinden, an welcher Stelle in deinem Zyklus du gerade bist.

Besonders nützlich ist dies, wenn du deine Periode aus gesundheitlichen Gründen verfolgst oder versuchst schwanger zu werden – oder wenn du deinen Körper einfach besser verstehen möchtest.

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