Auch in der Mode ist es möglich, ethisch und umweltbewusst zu konsumieren. Wichtig ist, genau hinzuschauen und sich ein paar Fragen zu stellen, bevor man zum neuen, zukünftigen Lieblingsteil greift. Denn jede Konsumentscheidung hat Weltveränderungspotential.
1 – Woraus besteht meine Kleidung?
Die traurige Wahrheit ist: Kleidung besteht überwiegend aus Polyester und Acryl. Das bedeutet, dass Mikrokunststoffe aus der Kleidung in den Ozean gelangen und die Gewässer mit giftigen Chemikalien aus den Farbstoffen verschmutzen können. Bessere Fasern sind Bio-Baumwolle oder natürliche Stoffe, die nicht stark verarbeitet wurden. Ein interessantes Video bringt Zahlen und Fakten. Wer viele Klamotten aus Kunststoffen hat, sollte zum Guppy Friend greifen, der verhindert, dass Mikroplastik im Grundwasser landet.
2 – Wer stellt meine Kleidung her?
Wenn dir der Name Rana Plaza etwas sagt, dann wirst du dir der gefährlichen und unfairen Bedingungen bewusst sein, denen die Arbeiter in Bekleidungsfabriken täglich ausgesetzt sind. Fast-Fashion hat den Wunsch und die Erwartung nach billiger Kleidung um jeden Preis geweckt. Um dies zu bekämpfen, hat die Organisation Fashion Revolution eine Kampagne ins Leben gerufen, die Käufer dazu bringen möchte, sich mit den Menschen zu treffen, die ihre Kleidung herstellen. Suche nach #WhoMadeMyClothes, um zu erfahren, wie auch du mitmachen kannst.
3 – Welchen Marken kann ich vertrauen?
Die Bekleidungsindustrie nutzt oft eine Vielzahl an Subunternehmern und eine komplizierte Lieferkette, wodurch die Rückverfolgbarkeit erheblich erschwert wird. Dies gilt sogar für einige der angeseheneren Marken. Die Plattform Utopia hat eine Liste der nachhaltigsten Modelabels erstellt, die beim Einkaufen hilft.
4 – Woher bekomme ich ethisch korrekte Kleidung?
Mittlerweile gibt es viele schöne Läden, die sich der fairen Mode verschrieben haben, vor allem natürlich in Ballungszentren wie Hamburg, Berlin oder München. Wer unbedingt online einkaufen möchte, findet die meisten Labels auch im Internet, z.B. im Avocadostore.
Wichtig ist, dass wir nicht immer neue Kleidung kaufen müssen. Probiere es doch auch einmal mit Kleidung aus Second-Hand-Läden oder Initiativen für Kleidertausch! Läden von Wohlfahrtsorganisationen, Vintage-Shops, Online-Sites und sogar Apps machen es heute einfacher denn je. Sogar auf eBay-Kleinanzeigen oder in Facebook-Gruppen werden tolle Kleidungsstücke zu Schnäppchenpreisen angeboten.
Einen tollen Ratgeber haben Kirsten Brodde und Alf-Tobias Zahn dazu geschrieben.
5 – Kann ich meine Kleidung selbst herstellen oder reparieren?
Ja, klar! Es ist bekannt, dass das Erlernen einer neuen Fertigkeit das Gefühl großer Zufriedenheit mit sich bringt. Warum also nicht etwas lernen, das Geld spart, Verschwendung bekämpft und es dir ermöglicht, deine Lieblingsstücke weiter tragen zu können? Die Grundlagen des Nähens sind leicht zu erlernen und erfordern keine großen Investitionen – alles, was du brauchst, ist ein wenig Zeit (weniger, als du zum Kleiderkauf brauchen würdest!).
Es gibt dazu unzählige Online-Ressourcen, einfach mal nach DIY-Plattformen suchen und inspirieren lassen. Oder: den nächsten Nähkurs in der Nähe buchen und sich mit Gleichgesinnten treffen.
Viel Spaß beim bewussten Modekonsum!