Hast du schon einmal von „heißem Kompostieren“ (eng.: hot composting) oder von einem „Heißkompost“ gehört, aber weißt nicht genau, was das eigentlich ist? Gemeint ist eine Form des Kompostierens, welche besonders schnell und effizient ist. Kompostieren ist toll – und es ist unheimlich nachhaltig und hilft dabei, den Boden gesund zu halten. Kompostieren reduziert Abfall, welcher sonst auf der Müllhalde landen würde und unterstützt die Bildung von reichhaltiger Erde, um zu Hause Lebensmittel anzubauen. Was genau also ist heißes Kompostieren und wie fängst du am besten damit an?
Was ist heißes Kompostieren?
Heißes Kompostieren ist im Vergleich zum normalen (kühleren) Kompostieren eine sehr viel schnellere Methode, Bioabfälle loszuwerden. Ein Heißkompost arbeitet mit Temperaturen zwischen 40-65 °C.
Schon ein regulärer Kompost ist in der Regel merklich warm, da die Mikroben beim Zersetzen der Bioabfälle Wärme abgeben. Der Heißkompost nutzt dies zu seinem Vorteil – er funktioniert durch die optimale Aktivität der Mikroben, um Biomasse bei der genau richtigen Temperatur zu zersetzen. Als Folge hieraus kannst du dich bereits nach vier Wochen über nutzbaren Kompost freuen!
Was sind die Vorteile von heißem Kompost?
Ein riesen Vorteil ist, dass ein heißer Kompost eine größere Vielfalt an Lebensmittel- und Pflanzenabfällen verträgt. Wenn es dein Ziel ist, in deinem Haushalt möglichst wenig Abfälle zu hinterlassen, dann ist diese Art des Kompostierens eine tolle Gelegenheit, welche deinen ökologischen Fußabdruck nachhaltiger gestaltet. Weitere Vorteile dieser Art zu kompostieren sind:
- Die Jahreszeiten machen dir keinen Strich durch die Rechnung – du kannst das ganze Jahr hindurch kompostieren.
- Im Vergleich zu anderen Methoden bekommst du hier schnell brauchbaren Kompost.
- Eine größere Vielfalt an Abfällen kann kompostiert werden.
- Die Hitze kann Unkrautsamen, unliebsame Bakterien und Krankheitserreger abtöten.
- Der Heißkompost ist geruchsärmer als andere Arten des Kompostierens.
Wie mache ich am besten einen Heißkompost?
Du brauchst einen Komposteimer oder einen Platz in deinem Garten, an welchem du deine Abfälle sammeln kannst. Am besten ist es, deine Bioabfälle zu Beginn zu zerkleinern. Die Abfälle zersetzen sich so gleichmäßig und schnell. Füge zudem eine ordentliche Menge fertigen Kompost als Starter hinzu. Dieser besitzt bereits die Mikroorganismen und Bakterien, die du brauchst, um deinen Kompost ans Laufen zu bringen.
Besorge dir ein Thermostat für den Kompost! Es ist gut, die Temperatur deines Komposts im Auge zu behalten. Wenn er zu kalt (unter 40 °C) oder zu heiß (über 75 °C) ist, verlangsamt sich der Prozess des Zersetzens.
Wenn die Temperatur unter 40 °C sinkt, wende und mische deinen Kompost und füge etwas Wasser hinzu. Dies fügt Sauerstoff hinzu und macht die Mikroben aktiver. Nach einigen Tagen sollte die Temperatur wieder steigen. Wenn er zu heiß wird, füge etwas Wasser und kohlenstoffhaltige Materialien wie Pappe oder Holz hinzu. Wende oder mische die Masse nicht, bis die Temperatur wieder in die gewünschte Temperaturspanne gefallen ist.
Die Temperatur deines Komposts wird zudem vom Feuchtigkeitslevel, der Menge der Biomasse und der Größe des Komposts bestimmt. Du kannst mit verschiedenen Eimern oder von Ladung zu Ladung experimentieren und etwas mehr Wasser hinzufügen, die Abfälle kleiner schneiden oder die Stücke größer lassen und beobachten, wie dies die Qualität des Komposts am Ende beeinflusst.
Was darf in den heißen Kompost?
Um diesen schönen, dicken, braunen und lockeren Kompost zu bekommen, der sofort zum Pflanzen genutzt werden kann, brauchst du die richtige Balance zwischen grünem und braunem Abfall. Heißes Kompostieren hat eine größere Kapazität für verschiedene Arten an Abfällen, da die hohe Temperatur Krankheitserreger und ungewollte Unkrautsamen abtötet.
Sei nicht zu pingelig, wenn es darum geht, was genau in den Kompost darf – alles Organische wird sich irgendwann zersetzen. Die verschiedenen Arten an braunem und grünem Abfall findest du hier, aber es gibt noch so viel anderes, was kompostiert werden kann!
Beim Kompostieren kannst du eigentlich nicht viel falsch machen; es ist so ein toller natürlicher Prozess und am Ende kommt immer das Gleiche dabei raus – nur die Zeit und die Reichhaltigkeit deines Komposts kann variieren.
Es gibt viele andere Arten des Kompostierens, welche wir hier nicht erwähnt haben. So zum Beispiel die Wurmbox oder der Bokashi Eimer. Wusstest du, dass auch alle unsere Tampons, Slipeinlagen, Binden und Feuchttücher kompostiert werden können? Wirf doch mal einen Blick auf unsere kompostierbaren Produkte.